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Nein, nicht Bitcoin ist das Schneeballsystem

Warum die Investmentbankerin Catherine Austin Fitts bei Bitcoin irrt. Eine Einordnung.
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Bild: Freepik / @thetrimhub

Ein Freund leitete mir im März 2025 einen Substack-Artikel von Greg Hunter weiter, indem er Bezug nimmt auf einen Auftritt der Investmentbankerin und früheren US-Spitzenbeamtin Catherine Austin Fitts auf Hunters Website USAWatchdog.com. Austin Fitts hatte sich während der Corona-Krise 2020 einen Namen als mutige Aufklärerin und Kritikerin der US-Regierung gemacht. Einem breiten deutschen Publikum wurde sie durch ihre wiederholten Auftritte im Corona-Ausschuss bekannt.

In Hunters Artikel wird auf die Gefahren der digitalen ID eingegangen – es werden aber auch Behauptungen hinsichtlich Bitcoin aufgestellt, die ich so nicht stehen lassen konnte. Im folgenden drucke ich daher meine ins Deutsche übersetzte Replik auf Catherine Austin Fitts ab, die ich meinem Freund schrieb.

Lieber Howard,

ich denke, als Investmentbankerin ist Catherine Austin Fitts Bitcoin gegenüber voreingenommen. Denn Bitcoin passt ja nun gar nicht zu dem, was sie, ja, was wir alle über Geld und das Finanzwesen gelernt haben. Aber ein ‚Schneeballsystem‘ ist Bitcoin nun wirklich nicht.

Nicht Bitcoin, sondern zentralisiertes Fiatgeld wie der US-Dollar oder der Euro ist ein Schnellballsystem. Es setzt das Wohlergehen zukünftiger Generationen aufs Spiel, indem es mit dem angenommenen zukünftigen Wohlstand und den Einnahmen ganzer Volkswirtschaften besichert und den eigenen Wert durch fortwährendes Schöpfen neuen Geldes immer weiter verwässert. Der Staat dient den Bankern als Kontrollorgan, um sicherzustellen, dass das unfaire Spiel weitergeht und niemals aufhört. Das nennt man Inflation. Wenn eines Tages das Kartenhaus unweigerlich zusammenbricht, erfinden die Bankster eine neue Währung und versprechen, es ein für alle Mal besser zu machen. Das nennt man dann Währungsreform.

Fiatgeld ist inflationär, Bitcoin ist deflationär. Ohne gezielte Inflation kann Fiatgeld nicht funktionieren. Inflation vernichtet Wohlstand, Deflation sichert ihn.

Es gibt Bitcoin und es gibt Tausende anderer Coins. Bitcoin ist im Grunde genommen keine Kryptowährung. Es ist ein Wertspeicher und die Mutter aller Kryptowährungen. Beide basieren auf Blockchains und speichern Werte. Aber ihre Eigenschaften unterscheiden sich erheblich.

Von Zeit zu Zeit tauchen neue Token auf, die einem Schneeballsystem ähneln. Da stimme ich ihr zu. ‚Terra‘ wäre ein Kandidat. Aber das ist ein kleines Problem und hat nichts mit Bitcoin zu tun.

Das eigentliche Problem bei Kryptowährungen sind zwielichtige Börsen wie FTX, die von kriminellen FBI-Handlangern wie Sam Bankman Fried betrieben werden, der fahrlässige Umgang mit privaten Schlüsseln (die den Zugriff auf die Vermögenswerte in der Blockchain verschlüsseln) sowie Betrüger und Diebe im Crypto Space, die unerfahrene Kryptoinvestoren ausnehmen.
Die meisten alternativen zu Bitcoin, die man daher auch ‚Altcoins
nennt, sind zentralisiert oder zumindest von Verwaltungsorganen kontrolliert und sollten daher kritisch beäugt werden. Auch die Bezeichnung ‚Kryptowährung ist im Grunde irreführend. Denn Gewähr leistet hier meist niemand.

Es gibt Bitcoin und es gibt Altcoins. Die von Trump beworbenen Altcoins (Ripple, Cardano, Solana) werden meist von großen Unternehmen unterstützt und haben eine Verwaltungsinstanz irgendwo in der Schweiz oder in Dubai. Dies gilt insbesondere für Ripple (Symbol XRP). Ripple wird u. a. von den Leuten der sogenannten ‚PayPal-Mafia‘, Peter Thiel und dem japanischen IT-Konzern SoftBank unterstützt.

Dass BlackRock und andere große Institutionen stark in Bitcoin investieren, liegt an seiner begrenzten Menge von 21 Millionen, von denen heute bereits 19 Millionen geschürft sind, und seiner hervorragenden Fähigkeit, Wert zu speichern. Es wird nie mehr als 21 Millionen BTC geben. Niemals. Dass das so bleibt, stellt der Programmiercode sicher, den jeder einsehen kann. Aber dazu später mehr.

Bei Gold sehen die Dinge anders aus: Niemand weiß, wieviel Gold auf der Erde vorkommt. Niemand weiß, ob in Fort Knox noch 147,34 Millionen Feinunzen Gold lagern. wie offiziell angegeben, oder ob die USA sie nicht längst verpfändet haben, wie Elon Musk mutmaßt. Der Wert von Gold hängt also stark davon ab, was die Menschen glauben wollen oder sollen. Der Goldpreis wird täglich von der London Buillon Market Association und der Shanghai Gold Exchange festgelegt. Der Bitcoin-Preis basiert auf der Nachfrage, die rund um die Uhr an den großen Kryptobörsen wie Coinbase, Kraken und Binance herrscht und zu großen Teilen auf kurzfristigen politischen Entscheidungen, ähnlich wie beim Aktienmarkt.

Gold hat unbestreitbare Vorteile, die es auch heute noch zu einem sehr guten Wertaufbewahrungsmittel machen: Gold ist weitgehend säurebeständig, verdirbt nicht und verfügt über eine hohe Dichte. Allerdings ist Gold schwer zu transportieren, sein Besitz nur schwer zu verheimlichen, lässt sich nur mit Mühe in kleine Stücke teilen und muss sicher verwahrt werden. Der private Goldbesitz war während des Dritten Reichs in Deutschland, 1933 in den USA, 1936 in Frankreich und 1966 im Vereinigten Königreich untersagt. All diese Nachteile hat Bitcoin nicht.

Bitcoin ist transparent, kennt keine Staatsgrenzen, lässt sich in winzige Bruchteile aufteilen, wiegt nichts und kann auf einem Stück Papier aufbewahrt werden. Niemand kann dir dein Vermögen wegnehmen, solange du die Seedphrase (vereinfacht gesagt: den privaten Schlüssel zu deiner Wallet, also deinem Konto) an einem sicheren Ort aufbewahrst oder dir einfach merkst. Wenn du dein Gerät verlierst, kaufst du einfach ein neues und stellst den Zugriff auf dein Geld wieder her, indem du die Seedphrase eingibst. Wer den privaten Schlüssel kennt, hat unbeschränkten Zugriff auf die Vermögenswerte.

Bitcoin auf einer Kryptobörse aufzubewahren ist daher genauso sicher wie Euro auf einem Bankkonto.

Bitcoin-Nutzer haben ein Sprichwort: ‚Not your keys, not your coins.‘

Jeder kann in die Wallet eines anderen schauen, seine Transaktionen und Kontostände verfolgen. Um deine Spuren zu verbergen, ist daher ein Gerät erforderlich, das zufällig generierte Empfängeradressen generiert. Bitcoin kann nicht gefälscht oder verändert werden. Ein Bitcoin ist ein Bitcoin. Jeder kann überprüfen, ob eine Transaktion erfolgreich war oder nicht. Du allein bist verantwortlich für dein Vermögen. Kein Bankangestellter wird deine Überweisung stornieren oder den Zugang wiederherstellen. Verlierst Du den privaten Schlüssel zu deiner Wallet, verlierst Du unweigerlich den Zugriff auf dein Vermögen. Bei Bitcoin und Kryptowährungen geht es also um Eigenverantwortung.

Und da es transparent und pseudonym ist, wird es nicht für kriminelle Aktivitäten genutzt. Das wäre auch ziemlich dumm. Du müsstest dich sehr anstrengen, um deine Spuren zu verwischen.

Warum verkauft BlackRock Bitcoin-ETFs? Die Kunden von BlackRock suchen nach einer sicheren Möglichkeit, ihr Vermögen zu sichern. Bitcoin füllt diese Lücke. Bitcoin kann nicht von einzelnen Unternehmen kontrolliert werden. Es ist ein wirklich dezentraler und demokratischer Vermögenswert, der hauptsächlich von Einzelpersonen auf Millionen von Wallets rund um den Globus gehalten wird. Je mehr Teilnehmer und Knotenpunkte es gibt, desto stabiler und sicherer wird das Netzwerk. Die Beteiligung von BlackRock mag man kritisieren, schaden wird sie Bitcoin nicht.

Bitcoin basiert auf dem Proof-of-Work-Konzept. Proof of Work bezieht sich auf die Tatsache, dass Rechenaufwand betrieben werden muss, um Manipulationen von Daten zu verhindern und der anderen Partei zu beweisen, dass eine mathematische Gleichung gelöst wurde. Dabei konkurrieren sogenannte Miner darum, Blöcke an eine Kette anzuhängen (daher der Begriff ‚Blockchain‘). Jeder Block ist mathematisch mit dem vorherigen Block verknüpft, sodass es unmöglich ist, einen Block gegen einen anderen auszutauschen. Jeder Block enthält unveränderliche Informationen über eine Übertragung, die Signatur einer Wallet oder andere Informationen von Teilnehmern auf der ganzen Welt. Geschaffen wird Bitcoin von Minern, die für ihre Arbeit mit Bitcoin entlohnt werden. Da das Schürfen sehr energieintensiv ist, sitzen die Miner meist in fernen Ländern, in denen Strom günstig ist.

Je leistungsfähiger das Mining-Gerät ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, die mathematische Herausforderung zu gewinnen und von den dabei geschürften Bitcoins zu profitieren. Die geschürften Bitcoins sind die Belohnung des Miners für die aufgewendete Energie. Der Grad der verbrauchten Rechenleistung gewährleistet die Integrität des Systems. Daher ist der hohe Energieverbrauch von Bitcoin keineswegs ein Nachteil. Es ist die geniale Eigenschaft, die Bitcoin auszeichnet und das Ökosystem schützt. Es ist die bittere Pille, die Umweltschützer schlucken müssen.

In den 16 Jahren seines Bestehens wurden Bitcoin-Nodes (die Knotenpunkte des Blockchain-Kursbuchs, das alle jemals getätigten Transaktionen enthält) millionenfach auf der ganzen Welt verbreitet. Jeder kann einen Bitcoin-Node auf einem kleinen PC betreiben und alle jemals getätigten Bitcoin-Transaktionen weltweit verfolgen, vorausgesetzt, dass auf diesem Gerät genügend Speicherplatz verfügbar ist. Momentan sind das mindestens 800 GB. Selbst ein schwacher, älterer PC kann dabei als Knotenpunkt dienen.

Der Bitcoin-Node auf dem Gerät aktualisiert sich automatisch. Das bedeutet, dass jeder Knoten eine Kopie aller Wallets und aller jemals getätigten Transaktionen speichert. Die Wahrscheinlichkeit, dass du dein Geld verlierst, weil niemand dir einen Zugang zu deinen Assets bereitstellt, ist daher äußerst gering.

Wenn du jemals einen Bruchteil eines Bitcoins an eine Wallet gesendet oder von einer Wallet empfangen hast, werden diese Informationen auf Computern in Indonesien, Norwegen und Brasilien gespeichert.
Transaktionen werden nicht mit deinem Namen verknüpft, sondern mit der Adresse deiner Wallet. Daher sind Bitcoin-Wallets weder direkt mit dem Namen identifizierbar noch wirklich anonym. Sie sind ‚pseudonym‘.
Sollte China oder die EU den Betrieb von Bitcoin-Nodes verbieten, könntest du dich immer noch auf amerikanische oder afrikanische Knoten verlassen, um auf dein Vermögen zuzugreifen. Die Verwendung von Bitcoin zu unterbinden, ist nicht möglich.

Bitcoin wird uns etliche Jahrzehnte, ja vielleicht Jahrhunderte, erhalten bleiben. Bitcoin ist eine Errungenschaft, die mindestens ähnlich bedeutsam ist wie das Internet. Staaten können es ihren Bürgern erschweren, an Bitcoin zu gelangen oder Bitcoin in Fiatgeld umzuwandeln, indem sie beispielsweise Kryptobörsen schließen oder Herkunftsnachweise verlangen. Aber Bitcoin wird nicht verschwinden. Wenn sich die Menschen auf Bitcoin als Zahlungsmittel einigen, können sie abseits von Euro oder Dollar über Grenzen hinweg handeln und so ihr eigenes Ökosystem aufrechterhalten.

Alles, was man dazu benötigt, ist ein Smartphone oder PC und eine Internetverbindung. Bitcoin kennt keine Handelsräume oder -zeiten, keine Nationen, Hautfarben oder Religionen. Bitcoin ist agnostisch gegenüber Ideologien oder politische Strömungen. Bitcoin interessiert sich nicht für Deine Bonität oder Hobbies. Die Blockchain ist genehmigungsfrei und kostenlos von jedermann nutzbar. Deshalb sollten gerade alle linken Aktivisten Bitcoin begrüßen. Ich verstehe nicht, warum viele es nicht nutzen.

Kurzum: Bitcoin ist finanzielle Freiheit.

Der einzige Punkt, in dem Bitcoin derzeit noch Defizite aufweist, ist seine Verwendung als Zahlungsmittel. Überweisungen dauern üblicherweise Minuten, nicht Sekunden. Kein Supermarktkassierer wird warten wollen, bis eine Transaktion bestätigt ist. Visa und MasterCard können Millionen von Transaktionen pro Sekunde verarbeiten. Damit sind sie Bitcoin weit voraus.

Dieser Nachteil wird zukünftig durch eine Technologie namens ‚Lightning‘ gelöst, die für jede Übertragung ein temporäres Peer-to-Peer-Netzwerk erstellt, Zahlungen bestätigt, sammelt und zeitversetzt in das Bitcoin-Kursbuch überträgt. Das Lightning-Netzwerk kann jedoch noch nicht mit den meisten Wallets verwendet werden. Noch nicht.
Erste Erfahrungen mit Bitcoin als Zahlungsmittel sammelt derzeit die Schweizerische Spar. In Filialen der Supermarktkette in Zug können fortan über das Lightning-Netzwerk mit Bitcoin gezahlt werden.

Aber wie anfällig ist Bitcoin für Manipulation? Man bräuchte einen riesigen Anteil an Bitcoin – wir reden hier von Billionen Dollar – und gigantische Energiereserven, um die Blockchain zu verändern, und würde dabei die Vermögenswerte opfern, die man durch Pump and Dump handelt, weil die weltweite Mehrheit der Bitcoin-Miner die betrügerischen Blockchain-Einträge für ungültig erklären würde, wodurch die geprägten Bitcoin und die gigantischen Reserven, die als Gasgebühren verwendet wurden, null und nichtig würden und in den Zustand vor dem Angriff zurückversetzt würden. Das ist ein genialer Selbstschutzmechanismus.

Was viele Menschen nicht verstehen: Der hohe Energieverbrauch von Bitcoin ist seine größte Stärke. Eigentlich ist es der intrinsische Wert von Bitcoin, den viele vermissen. Die elektrische Energie, die zum Schöpfen von Bitcoin und zum Verifizieren von Transaktionen benötigt wird, entspricht der Zeit und Strecke, die ein Mensch dafür aufwendet. Mit anderen Worten: Bitcoin ist gespeicherte Arbeit.

Im Gegensatz zu Euro, Pfund oder Dollar kann Bitcoin nicht aus dem Nichts geschaffen werden. Keine Instanz kann auf Knopfdruck Bitcoin schaffen. Je mehr Bitcoin man prägen will, desto mehr Mining-Maschinen und damit desto mehr Energie braucht man, um sie zu betreiben.

Was sind Nodes und was sind Miner? Bitcoin-Nodes führen einfach ein weltweites Kursbuch, während Bitcoin-Miner auch Bitcoin schürfen (also erschaffen).
Anders als bei Goldminen kann niemand an einem abgelegenen Ort der Erde eine neue Bitcoin-Mine finden und über Nacht reich werden. Wenn Bitcoin also gespeicherte Arbeit ist, ist es der ideale Speicher für Reichtum. Es kann einfach nicht verwässert werden wie der Dollar oder Aktien.

Die 100 größten Bitcoin-Besitzer kontrollieren 15 Prozent des Gesamtangebots, was die dezentrale Eigentumsstruktur von Bitcoin widerspiegelt. Die großen Vermögensverwaltungsgesellschaften, die ‚Wale‘, halten nur geringe Anteile und versuchen aufzuholen. Deshalb schwankt der Preis so stark. Ein weiterer Grund für die Schwankungen sind die vergleichsweise geringen Marktvolumina. Gold hat eine Marktkapitalisierung von ca. 20 Billionen US-Dollar, Botcoin nur 2 Billionen, also knapp ein Zehntel.

Die großen Investoren müssen irgendwie einen Weg finden, an die bereits vorhandene Menge zu kommen – sie können Bitcoin nicht einfach drucken, wie es die Zentralbanken mit Fiatgeld machen.
Um Bitcoin zu bekommen, muss man entweder den Preis zahlen, zu dem andere bereit sind, Bitcoin zu veräußern, oder mit Millionen von Minern konkurrieren, um unter hohem Energieaufwand welche zu schürfen. Da aber die Zahl neugeschürfter Bitcoins innerhalb einer gewissen Zeit immer weiter sinkt, bleibt den Investoren nur der Kauf bereits im Umlauf befindlicher Coins.

Die Regeln und Vorteile für das Schürfen von Bitcoin sind indes für alle gleich. Keine Hintertüren, keine Ausnahmen. Auch nicht für BlackRock oder irgendwelche Staaten.

Bitcoin ist Open Source. Das Whitepaper (also die Beschreibung der Funktionsweise) und der Programmiercode selbst können von jedem kostenlos überprüft und genutzt werden.
Sollten eines Tages Quantencomputer aufkommen und die Stabilität von Bitcoin gefährden, würde die Open-Source-Community (wir sprechen hier von Tausenden von Programmierern weltweit) den Schwierigkeitsgrad der Gleichungen für die Schaffung neuer Bitcoins rasch erhöhen. Dies hat Satoshi bereits 2009 vorausgesehen.

Daher ist es völlig irrelevant, ob Satoshi Nakamoto (Pseudonym des unbekannten Erfinders von Bitcoin), ein Geheimdienstmitarbeiter, eine DARPA-Gruppe oder einfach ein brillanter Kopf war: Bitcoin ist für alle da und sein Code ist Open Source. Bitcoin funktioniert auf Grundlage dieses Codes. Und dieser Code kann von jedem überprüft werden. Das ist das Schöne an Open-Source-Software.

Das Internet ist eine Erfindung der DARPA, die wir täglich nutzen und die für alle zugänglich ist, nicht wahr? Es sind die Leute, die YouTube und Facebook kontrollieren, die Plattformen, die uns Maßnahmenkritiker während der Plandemie zensiert haben, nicht die DARPA oder ‚das Internet‘. Plattformen und geschlossene Betriebssysteme sind anfällig für Manipulation, ID-Tracking und Zensur — nicht Protokolle wie Bitcoin oder HTTP.

Im Gegensatz zu Bitcoin, das auf dem Proof-of-Work-Mechanismus basiert, nutzen Ether (die Währung der Blockchain Ethereum) und alle anderen schnelleren Ethereum-Layer-2-Token und Derivate, die leicht als ‚Geld‘ verwendet werden können, den Proof-of-Stake-Mechanismus.

Auf Ethereum aufbauende andere Kryptoassets (man spricht von Ethereum-Layer-2-Token) laufen auf der Ethereum Virtual Machine (EVM), wo die größten Stakeholder das Sagen haben. EVM läuft meist auf Servern, die von Amazon Web Services oder anderen Cloud-Dienstleistern betrieben werden, was bedeutet, dass sie nicht wirklich dezentral sind, auch wenn sie das behaupten. Bequemlichkeit geht eben vor Sicherheit.

Leider basieren alle interessanten Blockchain-Projekte, sogar Cardano oder Solana, und alle On- und Off-Ramping-Plattformen (die Fiat-zu-Krypto-Gateways) wie Krypto-Kreditkarten und alle dezentralen Finanz-Apps (sogenannte dApps) für die Vergabe oder Überprüfung von Smart Contracts auf irgendeiner Art von Proof-of-Stake-Mechanismus.

Das Bitcoin-Netzwerk kann für nichts dergleichen verwendet werden. Bitcoin ist dumm, nicht smart. Es stellt den Eigentumsnachweis und den Handel mit Bitcoin sicher. Das war’s. Man kann keine dApps oder abstrahierte Kryptoprojekte darauf aufbauen. Das ist auch der Grund, weshalb Banken Bitcoin (noch) ablehnen und stattdessen eher — wenn überhaupt — auf Proof-of-Stake-Konzepte setzen: Es schaltet sie komplett aus. Warum in Immobilien investieren, eine Hypothek aufnehmen und sich mit faulen Mietern, gesetzlichen Anforderungen und Instandhaltung herumschlagen, wenn man auch Bitcoin halten kann?

Deshalb wollen ganze Staaten es als Reserveinstrument nutzen, um Schulden zu tilgen oder ihre Währungen zu stabilisieren. Bitcoin ist mittlerweile eines der erfolgreichsten Investments der Geschichte.
Bitcoin hat in seiner Einfachheit alle Derivate und Versicherungsinstrumente auf dem Markt übertroffen.
Banken brauchen ein neues Geschäftsfeld und wollen und müssen auf die Blockchain-Welle aufspringen. Aus diesem Grund sind interessante, aber zentralisierte Projekte und Token wie Ripple entstanden.
Neue dApps wie die Kreditplattform Aave (finnisch für ‚Geist‘) bieten eine sichere und genehmigungsfreie Möglichkeit, Bitcoin, Euro oder US-Dollar anonym über Smart Contracts zu leihen – ohne Zwischenhändler, Banken oder Behörden. Sie ist für alle zugänglich, ohne Identitäts- oder Bonitätsprüfung.
Es gibt Hunderte von Tools und dApps, um beliebige Token zu konvertieren, zu tauschen oder zu staken. Du zahlst einfach eine sogenannte ‚Gas Fee‘, also ein Entgelt für jede Transaktion. Die meisten Dienste verwenden sogenannte ‚Smart Contracts‘, die automatisch ausgeführt werden, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Stell dir Smart Contracts wie einen Kühlschrank vor, der sich automatisch auffüllt, ohne dass du einkaufen gehen musst. Er wählt die Produkte aus, verfolgt deinen Bestand, kauft, bezahlt und liefert die Waren nach deinen individuellen Kriterien. Ohne ID, ohne Bonitätsprüfung, ohne Verkäufer, ohne Bank, ohne Genehmigung.

Smart Contracts werden ganze Branchen revolutionieren. Wenn du diese Entwicklung nicht fördern möchtest, ist das in Ordnung. Halte einfach Bitcoin.

Ich empfehle dir Interviews mit Michael Saylor, dem Chef des Unternehmens Strategy (ehemals MicroStrategy), anzusehen. Er ist der größte Bitcoin-Anhänger und einer der reichsten Menschen. Strategy hält mittlerweile eine gigantische Menge von 500.000 Bitcoin. Saylor kauft über die Ausgabe eigener Aktien und andere Instrumente fortwährend weiter Bitcoin.

Der bekannteste deutsche Bitcoin-Experte ist Roman Reher, alias ‚Blocktrainer‘. Er erklärt Marktentwicklungen und Mechanismen hervorragend und ist leicht verständlich. Ich empfehle dir, seinen YouTube-Kanal zu abonnieren. Ein weiterer deutscher Bitcoiner, der komplizierte Zusammenhänge verständlich macht, ist Florian Bruce Boye. Sein Kanal heißt schlicht ‚Der Bitcoin Podcast.

Jens

P.S. Dieser Beitrag stellt keine Anlageberatung, sondern ein reines Bildungs- und Informationsangebot dar. Jeder Anleger ist für seine Vermögensanlage selbst verantwortlich und sollte sich vor dem Kauf aus unterschiedlichen Quellen informieren.

Weblinks und Quellen:

https://lionessofjudah.substack.com/p/greatest-immediate-danger-is-digital?r=ie8yt&triedRedirect=true

https://cointelegraph.com/learn/articles/blackrocks-bitcoin-etf

https://www.theverge.com/23894366/ftx-sam-bankman-fried-trial-updates-news

https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/oekonomie/bitcoin-wird-kaum-fuer-illegale-transaktionen-genutzt-13378904

https://de.wikipedia.org/wiki/FTX_(Unternehmen)#Insolvenz

https://cointelegraph.com/learn/articles/blackrocks-bitcoin-etf

https://www.computerweekly.com/de/definition/ARPANET-DARPANET

https://www.blocktrainer.de/wissen/uebersetzungen/bitcoin-whitepaper

https://www.it-boltwise.de/michael-saylors-bitcoin-strategie-ein-weg-zum-reichsten-menschen-der-welt.html

https://www.blocktrainer.de

https://www.youtube.com/@DerBitcoinPodcast


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